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Die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung
- Grund und Aufbaukurse 2002 -

 

1.       Vorbemerkung:

Die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung in ihrer neuen Form hat große Resonanz gefunden. Von daher bieten wir auch im Jahr 2002 die langjährig bewährte Fortbildungsreihe wieder als „Baustein-Curriculum“ an. Auch in diesem Jahr haben wir den Verteiler über den Kreis der Träger und Einrichtungen im sog. „psychiatrischen Kernfeld“, also den Wohnheimen usw. für psychisch kranke Menschen, die ihre Leistungen nach § 39 BSHG abrechnen, hinaus erweitert. Ausschlaggebend dafür waren weiterhin grundsätzliche Überlegungen, in Zusammenhang mit den anstehenden Änderungen des § 93 BSHG, dass nämlich zukünftig Einrichtungen der Wohnungslosen-, Obdachlosen- und Gefährdetenhilfe, die in der Regel nach § 72 BSHG refinanziert werden, Leistungen nach § 39 BSHG abrechnen können, wenn sie denn psychisch kranke Personen oder solche mit „Doppeldiagnose“ betreuen und entsprechend fachlich qualifiziert sind. Andererseits haben uns die Erfahrungen in den Grundkursen der SpZA 2001 ermutigt, diesen Weg eines gemeinsamen Angebots für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus beiden Bereichen weiter zu gehen.

Wesentliche Leitgedanken der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung sind:

  •  durch individuelle Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine "institutionelle“ Qualifikation zu erreichen, d.h. durch persönliche Qualifizierung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, auch auf Veränderungen der Arbeitsweisen in ihren Einrichtungen hinzuwirken,

  • "Gemeindepsychiatrie" so zu verstehen, dass die in diesem Be­reich Tätigen es als ihre Aufgabe ansehen, in den Gemeinden (Lebensort!) Lebens- und Versorgungsbedingungen (mit) zu gestalten, die den Bedürfnissen psychisch behinderter, erkrankter und gefährdeter Men­schen und ihrer Familien entsprechen.

  • Auch richtet sich die SpZA weiterhin an berufserfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeindeorientierter fachpsychiatrischer Dienste und Einrichtungen, die berufsbegleitend neuere Entwicklungen ihres Fachgebiets kennen lernen, vorhandene Kenntnisse vertiefen sowie ihre Handlungsstrategien praxisorientiert erweitern wollen.

 

2.       Themen (auszugsweise):

  • Grundlagen der Krankheitslehre, medizinisches vs. psychologisches vs. systemisches Grundverständnis psychischer Erkrankungen

  • Grundlagen der Verhaltensbeobachtung - "naives" Wissen vs. wissenschaftliche Verhaltenstheorien

  • Darstellung und Erarbeitung von 4 unterschiedlichen Grundverständnissen psychischer Erkrankung

  • Konfrontation mit realen psychiatrischen Erlebnissituationen

  • Erhebung des unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Kenntnisstandes der Teilnehmer

  • Frühwarnsymptome einer psychischen Erkrankung

  • verschiedene Erklärungsmodelle für psychotische Dekompensation

  • Grenzen psychosozialer Handlungsmöglichkeiten bei psychotischer Dekompensation

  • Akutbehandlung

  • Psychopharmaka

  • chronische psychische Erkrankung und deren Erklärungsansätze

  • Prävention

  • Herausarbeiten von Chancen und Grenzen der einzelnen Institutionen in bezug auf Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten bei psychischen Erkrankungen

  • Lehre psychiatrischer Institutionen

  • Enthospitalisierung

  • gemeinsame Therapieplanung psychiatrischer Institutionen, die ein unterschiedliches Grundverständnis von psychischer Erkrankung haben

  • Erarbeitung eines veränderten Leistungsprofils der eigenen Institution

  • Grenzen der persönlichen Belastbarkeit, Maßnahmen der Psychohygiene

  • Obdachlosigkeit und psychische Erkrankung

  • Sucht und Psychose, Doppeldiagnosen

  • Qualitätssicherung

  • ambulante Notfallversorgung, Krisenintervention.

 

3.       Methodik:

Die Methoden der Wissensvermittlung entsprechen moderner Didaktik, sie orientieren sich in doppelter Hinsicht an den Erfordernissen der Berufspraxis: einmal haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, durch kon­tinuierlichen Rückgriff auf ihre eigenen Erfahrungen zu einer umfassenderen Sichtweise der Themen zu kom­men, zum anderen wird auf Veränderungen des prakti­schen Han­delns abgezielt.

Informationsreferate werden von daher nur zu ausgewählten Themen gehal­ten, praktische Übungen im Planspiel, Gruppenarbeit, Rollen­spiele und Fall­darstellungen stehen im Mittelpunkt. Audiovisuelle Methoden werden inte­griert. Supervisionen und die Teilnahme an trialogisch orientierten Fachtagungen dienen der Ergänzung und Abrundung.

 

4.       Gesamtstruktur:

Die Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung gliedert sich in:

1a.      Einen „Grundkurs“ mit einem Gesamtumfang von 15 eintägigen Unterrichtseinheiten (UE). Er stellt zunächst einmal eine selbständige Qualifizierungsmaßnahme dar und kann mit einem eigenen Zertifikat über die Teilnahme an diesem abgeschlossen werden. Für die Erlangung dieses Zertifikats ist die Ableistung einer mündlichen Prüfung neben der regelmäßigen Teilnahme Voraussetzung.

Dieser Grundkurs tritt an die Stelle des bis dahin angebotenen Kurses „Basisinformation Psychiatrie“. Nach erfolgreicher Qualifizierung, die durch das Zertifikat nachgewiesen wird, ist die Teilnahme am weiterführenden, 25 UE umfassenden „Aufbaukurs“ möglich.

1b.      Jedoch besteht auch die Möglichkeit, den „Grundkurs“ ohne Prüfung abzuschließen. In diesem Fall wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Diese berechtigt aber nicht zur Teilnahme am Aufbaukurs.

2.        Nach erfolgreicher Qualifizierung, die durch das Zertifikat des Grundkurses nachgewiesen wird, ist die Teilnahme an einem weiterführenden, insgesamt 25 Unterrichtstage umfassenden „Aufbaukurs“ möglich. Dieser wird wiederum mit einem Zertifikat abgeschlossen. Dieses Zertifikat, das die Teilnahme am Grundkurs voraussetzt und die Teilnahme am Aufbaukurs, an der arbeitsplatzbezogenen Supervision sowie an 1-2 trialogisch orientierten Fachtagungen bescheinigt, ist der Nachweis der Qualifizierung im Rahmen der „Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung“.

Schaubild zur Struktur der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.       Dauer der Sozialpsychiatrischen Zusatzausbildung:

Gesamtdauer (Grund- und Aufbaukurs): 2 ½ - 3 Jahre unter Berücksichtigung der Schulferien

§         Grundkurs: ca. 1 Jahr unter Berücksichtigung der Schulferien 

Beginn: Januar 2002

§         Aufbaukurs: ca. 1 ½ - 2 Jahre, ebenfalls unter Berücksichtigung der Schulferienzeiten

Beginn: Januar 2002

 

6.       Übergangsregelung für die Absolventen der bisherigen Fortbildungskurse „Basisinformation Psychiatrie“:

Im Jahr 2002 wird erneut ein 7 Unterrichtseinheiten umfassendes Zusatzmodul als Übergangsregelung für diejenigen Interessenten am Aufbaukurs angeboten, die die bisherigen Kurse „Basisinformation Psychiatrie“ abgeschlossen haben. Dieses Zusatzmodul wird nur zeitlich begrenzt angeboten und stellt keinen Standard-Baustein im Rahmen des Konzepts der SpZA dar! Die Terminplanung für das Zusatzmodul SpZA 2002 liegt bei. Bitte, verwenden Sie für Ihre Anmeldung das entsprechende Formular!

 

7.       Veranstalter: 

Graf-Recke-Stiftung Düsseldorf, Fachbereich Behindertenhilfe, in Kooperation mit dem Diakonischen Werk der Ev. Kirche im Rheinland e.V., Abteilung Sozialwesen, Düsseldorf.

 

8.       Kursleitung:

Gabriele Dinkhoff-Awiszus, Dipl.-Psychologin, Tagesklinik Leverkusen-Opladen

Klaus Nouvertné, Dipl.-Psychologe, Solingen

 

9.       Tagungsort:

Graf-Recke-Stiftung, 
Fachbereich Behindertenhilfe, 
Grafenberger Allee 341-343, 
40235 Düsseldorf, 
Seminarraum „Haus Zoppenbrück“. 

Wegbeschreibung s. Anlage.

 

10.   Teilnehmerbegrenzung:

Die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 23 begrenzt.

 

11.   Kosten:

Grundkurs:                  DM 1.290,-- pro Person

Aufbaukurs:                DM 2.980,-- pro Person

Zusatzmodul:              DM    580,-- pro Person

Die Fortbildungsreihe Sozialpsychiatrische Zusatzausbildung wird grundsätzlich durch den Landschaftsverband Rheinland gefördert. Da die Höhe der Zuschüsse von Haushaltsjahr zu Haushaltsjahr schwanken kann, werden wir die gewährten Zuschüsse zum Ende der Fortbildungsreihe im Umlageverfahren mit den gezahlten Teilnehmerbeiträgen verrechnen. Der Teilnehmerbeitrag wird mit der schriftlichen Bestätigung der Anmeldung durch die Veranstalter fällig.

 

12.   Information und Anmeldung:

Weitere Informationen zu allen Teilen der SpZA erhalten Sie bei:

Graf-Recke-Stiftung, Fachbereich Behindertenhilfe,

Grafenberger Allee 341-343, 40235 Düsseldorf

Frau Bücher

0211/67 08 22; Fax: 0211/67 08 26.

 

  • Anmeldung Grundkurs: 
    bitte mit entsprechendem beigefügtem Vordruck.

  • Anmeldung Aufbaukurs:
    nur möglich für die Absolventen der Grundkurse und des Zusatzmoduls SpZA 2001! Bitte ebenfalls mit dem entsprechenden Vordruck.

  • Anmeldung Zusatzmodul:
    nur möglich für die Absolventen der früheren „Basiskurse“! Bitte mit entsprechendem Vordruck.

Die Anmeldung wird erst mit der schriftlichen Bestätigung durch die Veranstalter wirksam. Gleichzeitig bitten wir um Vorlage der Zustimmungserklärung des Arbeitgebers mit dem entsprechenden Vordruck.

  • Anmeldeschluss für die Grund- und Aufbaukurse SpZA 2002 ist der 03. Dezember 2001!!

  • Anmeldeschluss für das Zusatzmodul SpZA ist der 26. April 2002!!

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